Die Verbandsgeschichte
Die Südbadische Sportschützenverband e.V. wurde im Jahr 1952 gegründet. Gemessen am ehrwürdigen Alter einer stattlichen Zahl seiner Vereine ist der SBSV relativ jung an Jahren. So kann zum Beispiel die älteste südbadische Schützenvereinigung, die Schützengesellschaft Freiburg von 1293, auf eine jahrhunderte alte Tradition zurückblicken. Der Grund dafür liegt in der historischen Entwicklung der Sportorganisationen in Baden-Württemberg:
Im Jahr 1862 kam es zur Gründung des "Oberrheinischen Schützenbundes", der wenig später in "Badischer Schützenbund" umbenannt wurde. Gut zehn Jahre später schlossen sich kurzfristig auch Vereine aus der Pfalz an, es entstand der "Landesverband Baden-Pfalz-Mittelrhein" aus dem nach der erneuten Trennung von den Pfälzer Schützen 1891 zunächst der "Badische Schützenverein" und 1951 schließlich der "Badische Sportschützenverband e.V." hervorgingen.
Die angestrebte einheitliche Entwicklung des gesamtbadischen Verbandes verlief im sportlichen Bereich uneingeschränkt positiv, wurde jedoch in der Folge leider nachteilig dadurch beeinflusst, dass sich in dem durch die Besatzungsmächte geteilten Land Baden zwei getrennte Sportbünde mit unterschiedlichen Strukturen ausbildeten, die auch heute noch bestehen. Für die südbadischen Schützen führte diese Situation zwangsläufig dazu, Mitglied des Badischen Sportbundes Freiburg zu werden, nachdem alle Bemühungen um eine andere Regelung scheiterten.
Am 27. Januar 1952 wurde dann in Donaueschingen der "Südbadische Sportschützenverband e.V." gegründet, nur wenige Monate später erfolgte die Verbandsaufnahme als Anschlussmitglied im Badischen Sportbund Freiburg. Trotz dieser erzwungenen Gründung wurden noch über einige Jahre hinweg gesamtbadische Landesmeisterschaften veranstaltet, bis diese vom Deutschen Schützenbund für nicht mehr zulässig erklärt wurden.
Diese besonderen Umstände, in Verbindung mit den unterschiedlichen Ausdrucksformen des Schützenwesens im Rheintal, dem Schwarzwald und am Bodensee stellten in den ersten Jahren nach der Gründung eine große Herausforderung dar. Der positiven Entwicklung tat dies aber keinen Abbruch, was sich besonders deutlich in der Mitgliederentwicklung zeigte: Gehörten dem SBSV zu beginn nur knapp 700 Sportschützen an, so zählten unsere Vereine zum Zeitpunkt des 10-jährigen Jubiläums im Jahr 1962 schon über 6.000, 1965 über 10.000 und 1970 bereits über 15.000 Mitglieder.
Darüber hinaus begann der SBSV bereits in den 50er Jahren, freundschaftliche Verbindungen zu seinen Nachbarn in Vorarlberg, in der Nordschweiz und im Elsaß aufzubauen. Aus den ersten Kontakten heraus wurden schon bald sportliche Vergleichswettkämpfe ins Leben gerufen, die auch heute noch fester Bestandteil in unserem sportlichen Jahresprogramm sind: So finden zum Beispiel seit nunmehr 25 Jahren regelmäßig deutsch-französische Begegnungen mit dem Regionalverband Dauphine-Savoie statt, mit Turnieren und einer Begegnungswoche der Schützenjugend.
Schließlich trugen auch immer wieder herausragende sportliche Erfolge zur positiven Entwicklung des SBSV bei. Regelmäßig wurden Spitzenschützen unseres Landesverbandes in allen Disziplinen in den Kreis der Deutschen Nationalmannschaft berufen und nahmen erfolgreich an Europa- und Weltmeisterschaften und sogar an Olympischen Spielen teil. Die regelmäßige Ausrichtung von Meisterschaften durch den SBSV und seine Gliederungen, die alljährliche Teilnahme zahlreicher südbadischer Schützen an Deutschen Meisterschaften und das Erringen hervorragender Platzierungen zeugen seit jeher von der sportlichen Aktivität in unseren Vereinen und einer intensiven und durchgängigen Schulungsarbeit.
Heute ist der Südbadische Sportschützenverband ein moderner und zukunftsorientierter Sportverband mit über 300 Vereinen und knapp 35.000 Mitgliedern. Die Förderung des Spitzen- und des Breitensports, im gleichen Maße aber auch die Pflege von Tradition und Schützenkameradschaft haben sich in den vergangenen Jahrzehnten zu den obersten Maximen des SBSV entwickelt. Spürbar zunehmende Solidarität der Vereine, wachsender Teamgeist zwischen Sportlern und Funktionären und eine verständnisvolle Zusammenarbeit mit den Ministerien und Behörden bestärken uns in unserer Arbeit, der wir uns mit ganzer Kraft widmen.